Sonntag 07:10 Uhr.

Manche Menschen liegen zu dieser Zeit noch gemütlich in den Federn und freuen sich, dass der Wecker nicht klingelt.

Die weibliche B-Jugend des TSV Grafings aber hatte das Glück, um diese Uhrzeit bereits

auf Punktejagd nach Gaißach zu sein.

Um weiterhin Chancen auf die Meisterschaft hegen zu dürfen, war allen klar, dass die verbleibenden vier Spiele unbedingt gewonnen werden müssen.

Demnach musste man auch Gaißach bezwingen, gegen die man im Hinspiel nicht über ein Unentschieden hinauskam.

Gute Voraussetzungen, dieses Spiel zu gewinnen, gab es zu Genüge: fast vollzählige Truppe, gute Leistung im vergangenen Spiel und im Training, mehrere Fans als lautstarke Unterstützer und natürlich Krapfen für nach dem Spiel.

Diese wollten aber zu keinem Zeitpunkt im Spiel genutzt werden. Grafing verschlief die erste Halbzeit komplett. Weder Abwehr noch Angriff wollte irgendwie gelingen. Gefühlt tausend Pässe landeten im Aus oder in des Gegners Hand. Die Grafingerinnen können von Glück sprechen, dass sie zur Pause nur mit 4:6 zurück lagen, da auch die Gegnerinnen viele Fehler machten.

In der Halbzeitpause die richtigen Worte zu finden, die die Mädels zum einen natürlich auf die schlechte Leistung hinweisen und zum anderen motivieren mussten, war nicht leicht.

Scheinbar war an diesem Sonntag „Gegenteiltag“, denn die Grafingerinnen begannen Durchgang zwei genau so, wie es die Trainerinnen zuvor in der Kabine NICHT verlangten.

Den Torabschluss suchte man bereits nach zwei Pässen ohne wirklich Druck aufzubauen, in der Abwehr lud man die Gegner zu Strafwürfen und Zeitstrafen ein und schenkte ihm weiterhin den eigenen Ballbesitz.

Angeführt von Luisa Maier und Laura Rossmeisl bemühte sich Grafing zwar im Verlauf der zweiten Halbzeit, das Spiel noch einmal zu drehen, nutzte eigene Chancen aber nicht konsequent aus und war immer öfter mit fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen konfrontiert, die berechtigte Strafwürfe für Grafing nicht vorsahen.

Nur Cara Dickmann präsentierte sich in Bestform, denn sie hielt sechs von neun(!) Strafwürfen und sicherte somit auch das glückliche 10:10-Unentschieden.

Nach dem enttäuschenden Spiel wollte keinem der versprochene Krapfen recht schmecken, da man mit dieser schlechten Leistung die Meisterschaft nicht mehr in eigener Hand hatte und man auf einen Patzer Simbachs hoffen werde müssen.

Doch wie es so schön heißt: unverhofft kommt oft!

Auch Simbach ließ zwei Punkte liegen, was bedeutet, dass man nun punktgleich in der entscheidende Begegnung am 05.03.17 gegeneinander antritt.

Es spielten:

Cara Dickmann, Kathi Mebs, Sita Schulte, Franzi Grünwald (1), Lucille Maisch, Luisa Maier (7), Susi Tristl, Laura Heitmann, Laura Rossmeisl (2), Jasmin Lazarus.