Die Nacht von Samstag auf Sonntag durften die Handball-Damen des TSV Vaterstetten auf dem ersten Tabellenplatz verbringen, schon am Sonntag holten sich die Damen des TSV Grafing den Spitzenplatz wieder zurück, indem sie den TSV Ottobrunn mit 32:22 bezwangen. Eine gewisse Aufregung unter den Grafingerinnen war durchaus zu verspüren, mit dem TSV Ottobrunn trafen sie auf ihren „Angstgegner“ der letzten Saison (kein Spiel konnte gewonnen werden), der im Hinspiel zwar bezwungen wurde, nach zwei hohen Niederlagen gegen Vaterstetten und den Vorletzten aus Laim aber sicherlich heiß auf einen Sieg war.

Von Aufregung war jedoch zu Spielbeginn nichts zu verspüren, mit zwei schnellen Toren von Richardis Schurer ging man in Führung und konnte diese kontinuierlich aufbauen (10:4). Besonders die Abwehr Grafings arbeitete sehr engagiert und ermöglichte den Ottobrunnerinnen kaum Chancen zum Torwurf. Die wenigen Torwurfchancen Ottobrunns waren begleitet von vielen Pfosten- und Lattentreffern, sodass das Glück auf Grafings Seite war. Diese wussten das auszunutzen und bestritten ein temporeiches spiel nach vorne und spielten konsequent die Spielerin frei, die am besten vor dem Tor positioniert war. Auch Rückkehrerin Annika Germer konnte sich in dieser Phase gleich zweimal in die Torschützenliste eintragen. Beim Halbzeitstand von 18:8 für Grafing könnte man schon vor einer Vorentscheidung sprechen, das Gästeteam war sich jedoch bewusst, dass die starken und routinierten Ottobrunnerinnen auch einen 10-Tore-Rückstand aufholen können. So war die Ansage klar: Weiterhin kämpfen und wenig zulassen.

Zwar startete Grafing gut in die zweite Halbzeit und konnte sich sogar mit 13 Toren absetzten (23:10), dann erwischte jedoch Ottobrunn eine starke Phase und zeigte, dass sie zurecht ein „Angstgegnerpotenzial haben“. Dadurch wirkte Grafing mehr und mehr verunsichert und wollte durch schnelle Tore wieder abziehen. Jedoch wurde zu ungeduldig gespielt und der Blick für die richtigen Torchancen fehlte den Spielerinnen von Martina Broß. Auch die aus der ersten Halbzeit so starke Abwehr zeigte wieder vermehrt Schwächen und ließ mehr Würfe zu. Durch Sara Broß und Nina Richter, die beide bestens aufgelegt waren, konnte ein Herankommen Ottobrunns auf mehr als acht Tore jedoch verhindert werden (27:19). Am Ende konnte sich Grafing wieder auf den 10-Tore-Abstand aus der Halbzeit absetzen und gewann mit 32:22.

Freude und Erleichterung war den Grafingerinnen ins Gesicht geschrieben, denn so halten sie die Oberhand im Aufstiegskampf, der am Samstag in die nächste und letzte Runde geht. Mit dem Landesligaabsteiger von der SG Neuaubing/Dachau kommt der Tabellendritte nach Grafing, der aber selber nicht mehr um den Aufstieg spielen kann. Grafing stellt sich auf kein leichtes Spiel ein, ist aber motiviert, in eigener Halle den Aufstieg perfekt zu machen. „Rein rechnerisch würde uns ein Unentschieden reichen, da dies im Handball nicht sehr häufig ist, spielen wir auf Sieg.“, so Trainerin Martina Broß.

Es spielten: Caroline Swiderski im Tor, Sophia Werth, Franziska Hirtreiter, Clara Hipp, Sonja Morath (1), Sara Broß (12/4), Richardis Schurer (4/1), Nina Richter (8), Theresa Böttcher (2), Annika Germer (2), Jenny Reimer (3/1).