In ihrem letzten Saisonspiel können die Handballdamen des TSV Grafing sogar noch einen Platz gut machen. Dank eines 36:41 Sieges beim TV Waltenhofen ziehen die Bärenstädterinnen am Konkurrenten TSV Herrsching, der am letzten Spieltag glücklos war, vorbei.

Die designierten Absteiger haben sich für das Auswärtsspiel nur eines vorgenommen: Ein weiterer Sieg, der die zuletzt positive Leistungskurve Grafings bestätigen soll.

Zunächst startete Grafing jedoch sehr schwach in die Begegnung. Die Abwehr, die sich in der vorherigen Begegnung gegen Schleißheim noch von ihrer besten Seite zeigte, wirkte lasch und bekam die Gegnerinnen nicht in den Griff. So musste man hinnehmen, dass Waltenhofen 2:0 in Führung ging. Dem hatte Grafing durch zwei schnelle Tore von Nina Richter und Jenny Reimer jedoch etwas entgegenzusetzen und glich aus. Diesen Schwung konnten die Gäste jedoch nicht nutzen. Absprachefehler in der Abwehr sowie das Vergeben mehrerer sicherer Torchancen machten das Spiel unnötig knapp und verhinderten eine Grafinger Führung. Viel mehr musste Trainerin Broß zusehen, wie Waltenhofen Grafings Fehler konsequent ausnutzte und gar 9:6 in Führung ging. Broß reagierte mit der Einwechslung von Richardis Schurer, die durch Rückraumwürfe Schwung in den Angriff brachte und zum 10:10 in der 15. Spielminute ausglich. Auch wenn die Partie nach wie vor knapp war, schien Grafing nun besser im Spiel zu sein und zeigte schöne Kombinationen im Angriffsspiel. Kreisspielerin Sonja Morath wurde von ihren Mitspielerin bedient und war mehrfach erfolgreich. Dank der konzentrierteren Leistung erarbeitete sich Grafing bis zur Halbzeitpause einen vier Tore Vorsprung (19:23). Broß war nicht zufrieden mit der Defensivleistung ihrer Mannschaft. „Dass wir geführt haben, lag nur daran, dass auch Waltenhofen sich in der Abwehr nicht mit Ruhm bekleckert hat. Das Spiel glich einem Schützenfest.“

In Halbzeit zwei zunächst ein ähnliches Bild: Durch vergebene Chancen verpasste es Grafing die Führung weiter auszubauen. Einzig die Abwehr stand nun sicherer und hatte die Waltenhofener Spielerinnen besser unter Kontrolle. Dennoch gelang den Gastgebern oft nach einigen von Grafing abgewehrten Angriffsversuchen doch noch der Torerfolg. So war Grafing nach 40 Minuten immer noch nur vier Tore in Führung (27:31). Dann schien der Knoten jedoch zumindest in Teilen zu platzen. Dank schneller Kontertore von Nina Richter und Sara Broß baute Grafing die Führung allmählich aus. Nach weiteren 10 Minuten, in der 50. Spielminute stand es 30:37 für die Gäste. In der Schlussphase wurde es seitens Grafing unnötig hektisch. Jedoch nahm Spielmacherin Clara Hipp das Spiel in die Hände und brachte dank gut funktionierender Spielzüge wieder Ruhe ins Spiel. Am Ende ein 36:41 Sieg, der in seiner Höhe das von zwei guten Angriffs- und schlechten Abwehrreihen geprägte Spiel unterstrich. Broß und ihre Spielerinnen zeigten sich davon eher unbeeindruckt und feierten nach Abpfiff den Abschied aus der Landesliga sowie vor allem von Trainerin Broß. Rein theoretisch gäbe es noch eine Chance auf einen Relegationsplatz um den Klassenerhalt, diese Nachricht hat die Trainerin diese Woche erhalten. Diese Möglichkeit tritt jedoch nur ein, wenn ein Bezirksoberligameister sein Aufstiegsrecht nicht annimmt. „Das halte ich nicht für sehr wahrscheinlich“, so Broß, „wir rechnen klar mit dem Abstieg.“

Es spielten: Evelyn Kaiser im Tor, Sophia Werth (1/1), Franziska Hirtreiter (1), Clara Hipp (4), Sonja Morath (3), Sara Broß (8), Richardis Schurer (11/1), Nina Richter (6), Annika Germer (4/2), Jenny Reimer (3).