Die Grafinger Handball Damen haben sich an ihrem letzten Heimspieltag würdig von ihrem Heimpublikum verabschiedet. Mit einem 36:27 Sieg gegen den Tabellenfünften, dem TSV Schleißheim, zeigte die Mannschaft noch einmal ihr ganzes Potential.

Noch vor der Begegnung wurde es wehmütig. Die scheidende Grafinger Trainerin, Martina Broß, wurde vor dem Publikum und beiden Mannschaften offiziell von Abteilungsleiter Anton Wörndl verabschiedet. Wörndl dankte ihr für die vielen erfolgreichen Jahre, in denen Broß das Grafinger Handballleben stark geprägt hat.

Die Vorraussetzungen schienen für Grafing zunächst nicht gut zu sein. Keine der etatmäßigen Torhüterinnen war einsatzbereit sodass Broß auf Jasmin Rawe, Torhüterin der zweiten Grafinger Mannschaft zurückgreifen musste. „Jasmin ist nun unsere siebte Torhüterin in dieser Saison“, lachte Broß, „sie hat einen tollen Job gemacht und war ein wichtiger Rückhalt für die Mannschaft.“

Schon im vergangenen Spiel merkte man der Mannschaft an, dass durch den besiegelten Abstieg so einiges an Druck weggefallen war und sie nun wieder freier aufspielen kann. Grafing startete mit der gewohnt offensiven Abwehr, in Erinnerung, dass mit dieser Abwehr im Hinspiel zumindest die zweite Halbzeit gewonnen wurde. Dieser Plan schien perfekt aufzugehen. Grafing hat schnell die Oberhand gewonnen, über das gesamte Spiel ging Schleißheim kein einziges Mal in Führung. Über ein 1:0 ging man nach etwa 5 Minuten 7:2 in Führung und die gegnerische Trainerin sah sich gezwungen ein Timeout zu nehmen. Doch Grafing ließ sich nicht bremsen. Die Abwehrreihe stand sicher, ermöglichte wenige Durchbrüche und konnte viele Bälle gewinnen die über Tempogegenstöße zum Torerfolg führten. Schleißheim fand selten ein probates Mittel um Grafings Abwehr zu überwinden. Besonders Clara Hipp machte ihren Gegenspielerinnen das Leben schwer. Nach 20 Minuten war Grafing 14:6 vorne. Sara Broß und Jenny Reimer waren über die erste und zweite Welle mehrmals erfolgreich. Bis zum Halbzeitpfiff wurde die Führung auf 19:10 ausgebaut. Eine komfortable Führung, Trainerin Broß war jedoch darauf bedacht, die Euphorie der Spielerinnen ein wenig zu bremsen. „Das Spiel war sehr gut, alle Spielerinnen haben viel Kampfgeist gezeigt und die starke Abwehr hat uns viel Rückhalt gegeben. Dennoch bin ich davon ausgegangen, dass die gegnerischen Trainer ihre Mannschaft in der Halbzeit besser auf unsere Abwehr einstellen.“

Grafing ging motiviert aus der Kabine und machte da weiter, wo nach 30 Minuten aufgehört wurde. Nach 5 Minuten stand es 25:13, Grafing schien sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen zu wollen. Die Abwehr war weiterhin konsequent, Torhüterin Rawe zeigte tolle Paraden und das Spiel nach vorne wurde nach wie vor schnell gestaltet. Nach 46 Spielminuten erzielte Grafing mit 16 Toren Abstand die höchste Führung in dieser Begegnung (31:15). Außenspielerin Sophia Werth hatte daran einen großen Anteil, sie erwischte einen sehr guten Tag und traf aus allen Winkeln. Die Führung weiter ausbauen konnte Grafing in den letzten Minuten jedoch nicht mehr. Langsam zeigte sich, dass die offensive Abwehr einen unheimlichen Kraftaufwand bedeutete und dass die Spielerinnen ihre Reserven fast aufgebraucht haben. Aber auch Schleißheim hatte nun mehr Ideen um Grafings Abwehr zu bezwingen. So waren es beim Endstand von 36:27 „nur“ 9 Tore Abstand, was in Grafing jedoch niemanden störte. „Alle Spielerinnen haben eine tolle Leistung gezeigt, das war ein schöner Abschied vor dem heimischen Publikum.“, freute sich Broß nach der Begegnung. Nächste Woche rückt Grafing zum letzten Saisonspiel zur TV Waltenhofen aus. Gegen den direkten Verfolger möchte die Mannschaft an die Leistung der letzten beiden Spiele anknüpfen und einen Sieg mit nach Grafing nehmen.

Es spielten: Jasmin Rawe im Tor, Sophia Werth (5), Franziska Hirtreiter (1), Clara Hipp (3), Sonja Morath, Sara Broß (11/6), Richardis Schurer (7), Nina Richter (3), Charlotte Oslmeier (1), Annika Germer (1/1), Jenny Reimer (4).