Am vergangenen Sonntag stand endlich das zweite Heimspiel für die Grafinger Damen auf dem Programm. Dass man am Tag nach der allseits beliebten 90er- Party auch noch auf den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer traf, hätte man eigentlich als etwas ungünstig bezeichnen können. Doch Grafing hatte zwei gelungene Trainingseinheiten hinter sich gebracht, stellte einen 14- Frau starken Kader und war voller Überzeugung, die HSG Neubiberg/Ottobrunn im eigenen Wohnzimmer richtig zu ärgern. Man hatte schließlich vor, die verpatzte Heimpremiere wieder gut zu machen…

Diese Einstellung zeigte sich auch gleich zu Beginn der Begegnung, denn es dauerte nur 26 Sekunden bis man 1:0 in Führung ging. Es entwickelte sich zunächst ein schnelles, torreiches Spiel, in dem Grafing nach zehn Minuten bereits mit 7:3 davon maschierte. Die HSG ließ sich als Tabellenführer aber nicht lumpen und fand spielerisch immer besser in die Begegnung, sodass Grafings Vorsprung egalisiert wurde.
Das steigende Engagement der Gäste verunsicherte die TSVG Damen aber keineswegs. Es wurde konzentriert an die Anfangsphase angeknüpft und der vier Tore Vorsprung zur Halbzeitpause durch ein 15:11 wieder hergestellt.

Die Halbzeitansprache des Trainergespanns Lukac/Beck zielte darauf ab, zu vergessen, dass man sich im ersten Durchgang bereits ein angenehmes Polster erarbeitet hatte. Im Speziellen forderten die Trainer weiterhin ordentlich zu schuften, um nicht – wie sich das in den letzten Spielen eingeschlichen hatte – die zweite Hälfte zu verschlafen, denn dies würde die HSG bestimmt zu nutzen wissen.

Verschlafen wirkten die jungen Damen nach dem Seitenwechsel aber kaum, im Gegenteil: Jenny Reimer erhöhte nach sechzehn Sekunden auf ein 16:11. Die Begegnung gestaltete sich zunehmend ausgeglichener. Beide Mannschaften bemühten sich sichtlich in Angriff und Abwehr, doch den Gästen fehlte der nötige Biss, den Rückstand aufzuholen. Und Grafing? Nach 40 Minuten begann passend zum Stand von 20:15 die Primetime in der Jahnsporthalle:
Die Heimmannschaft spielte konsequent, konzentriert und kämpferisch. Auch die nötige Portion Glück hatten die Damen auf ihrer Seite, denn mehrere, scheinbar erfolglose Torwürfe fanden doch noch den Weg ins Tor. Die Stimmung in der Halle war grandios. Auch die Spielerinnen auf der Bank gaben ihr Bestes und motivierten ihre Mädels lautstark.
Da in dieser Phase nahezu alle Angriffe erfolgreich verwertet werden konnten und beide Torhüterinnen der Grafingerinnen tolle Paraden zeigten, lag man kurzzeitig sogar mit sechs Toren in Führung.
Spielerisch perfekt war das Grafinger Spiel sicher nicht, denn auch dieses Mal fing man sich unter anderem ärgerliche Zeitstrafen/Tore ein. Dadurch gefährdet war die Führung aber nicht.
Alle Spielerinnen erhielten nun ihre Einsatzzeiten; auch die junge Jasmin Lazarus durfte endlich bei den Großen schnuppern und scheiterte nur knapp an ihrem ersten Damentor.
Mit dem Schlusspfiff bejubelten die Grafingerinnen ihren 29:24- Sieg und damit ihre bisher beste Mannschaftsleistung.
Weiter so, Mädels! So macht Handball richtig Spaß!

Am kommenden Samstag wollen die Damen in Allach gerne an ihre klasse Leistung anknüpfen.

Es spielten:
Caro Swiderski und Janine-Jennifer Völkel im Tor,
Julia Gassmann, Franziska Hirtreiter (7/3), Elisabeth Reindl (2), Charlotte Oslmeier (1), Clara Hipp (4), Sonja Morath (3), Jasmin Lazarus, Sophia Werth (2), Julia Birkmaier, Joelle Korhammer (2), Nina Richter (5/1), Jenny Reimer (3)