Am sonnenarmen Sonntag machten sich glückliche Grafingerinnen auf den Weg um den listigen Laimer Ladies zwei prachtvolle Punkte zu klauen. Da beide Mannschaften nahe Nachbarn in der Tabelle waren, war diese Mission kein unmögliches Unterfangen. Um die Umwelt zu unterstützen, traten die geduldigen Grafingerinnen die Reise mit dem zügigen Zug an. Dank einer topinformierten Trainerin, die über optimale Ortskenntnisse zu verfügen meinte, verirrten sich die redseligen Reisenden bereits nach Verlassen der Ubahn. Dennoch kamen die gelben Grafingerinnen gelassen zum Ziel.

Während man beim wohltuenden Warmmachen noch den Eindruck hatte, dass beide märchenhaften Mannschaften sich zu einem schwarzen, sportlichen Strudel sammeln sollten, waren die taillierten Trikots mit giftigem Gelb und blutrünstigem Blau klar zu unterscheiden.

Die gut gelaunten Gelben gingen gar grandios 0:2 in Führung. Doch die lodernden Laimer Ladies ließen sich davon nicht beeindrucken und zogen postwendend nach und sogar an den gedankenverlorenen Grafingerinnen vorbei. Beim schrecklichen Stand von 3:6 zog Grafing die rauschende Reißleine und versprach Verbesserung für die folgenden fünfzehn Minuten. Jedoch jagten jubelnde Laimerinnen die bebenden Bälle nur so ins Tor. Der hallende Halbzeitpfiff beim schaurigen Stand von 8:12 kam gelegen um taktische Töne zu trällern und praktische Pläne für den zweiten Durchgang zu schmieden. Gesagt, getan. Tolle Tore durch die clevere Chemielaborantin Clara, die fleißige Fleischverweigerin Franzi, und die sorgsame Sockenträgerin Sara ermöglichten in weniger als drei Minuten eine fulminante Führung von 12:13! Der tobende Trainer nahm sofort ein Timeout um den gelenkigen Grafingern Geschwindigkeit zu nehmen. Dieses energische Eingreifen hatte weitreichende Wirkung. Das schnelle Spiel entwickelte sich zu einem haltlosen Hin und Her. Grafing ging grandios in Führung und Laim legte laufend nach. Nachdem die rasante Ratscherin Riki noch in der ersten Halbzeit nach fünf Fehlwürfen in minutiöse Manndeckung bis zum Schluss genommen wurde, wurde sie zur ratlosen Ratscherin Riki. Was wäre wohl widerfahren, wenn sie das Tor mal getroffen hätte? Währenddessen fand die schnelle Sprinterin Sara die belebte Begegnung im Wahrsten Sinne des Wortes zum Kotzen. Alle anwesenden atmeten auf, als alles angemessen im Magen blieb. Trotzdem tänzelte sie die diabolische Defensive der lauernden Laimer Ladies regelmäßig aus. Erwähnenswert ist noch die geniale Glanzleistung vom coolen Charismat Carlos. Gegen Ende der prickelnden Partie, in der die pulsierenden Punkte noch ganz greifbar in der lauen Luft lagen, spielten die gestressten Grafingerinnen auch gegen ihre nachtragenden Nerven, die so ein spannendes Spiel nicht zu vertragen meinten. So führten folgenreiche Fehler zum ersten zwei-Tore-Rückstand der zweiten Halbzeit und aus listigen Laimern wurden, aus den aufmerksamen Augen der gebrochenen Grafinger, lästige Laimer. Der abrundende Anschlusstreffer der robusten Rucksackträgerin Riki zum ekligen Endstand von 26:27 war schön, machte das einschneidende Ergebnis jedoch nur bitterer. Ein erfrischender Punkt für beide knallharten Konkurrenten wäre dem herrlich harten aber dennoch fröhlich fairem Schlüsselspiel durchaus gerecht gewesen.

Es spielten: Lebenslustige Limotrinkerin Lisi im Tor, cooler Chaot Carlos (5/1), fleißige Fegerin Franzi (4/1), clevere Chemikern Clara (2), schleichende Sprintexpertin Sonja, schrullige Saunagängerin Sara (6), rasende Rolltreppenfahrerin Riki (6/2), charismatische Chancenverwerterin Charly (1), niedrige Nahkampfexpertin Nina (1), tüchtige Taktikerin Theresa (1), ambitionierte Auslandsreisende Anni.