Mit großen Erwartungen sind die Grafinger Handballdamen am Samstag zu ihrem Auswärtsspiel zum SV-DJK Taufkirchen gefahren. Das Hinspiel, Taufkirchen war damals noch Tabellenerster, wurde zwar 22:26 verloren, Grafing konnte aber durchaus Akzente setzen. Die Ausgangslage im Rückspiel sah anders aus: Taufkirchen rutschte seit Dezember vom Ersten auf den Achten Tabellenplatz ab. Grafing steckt in der heißen Phase des Abstiegkampfes. Die Personalsituation war jedoch nicht ideal. Nina Richter und Munevera Maslic fehlten krankheitsbedingt, Sara Broß und Richardis Schurer gingen angeschlagen bzw. verletzt in das Spiel.
Die Erwartungen, zwei wichtige Punkte zu holen um irgendwie noch das rettende Ufer zu erreichen, waren dennoch groß – konnten aber nicht erfüllt werden. Von Beginn an war das Spiel auf Grafinger Seite von Nervosität und damit einhergehenden Fehlern geprägt. Zwar gingen die Gäste mit einem Tor von Franziska Hirtreiter 0:1 in Führung, ehe man sich aber versah, drehte Taufkirchen das Spiel und konnte sich auf 8:3 in der 11. Minute absetzen. Ohne große Mühe fanden die Taufkirchner Spielerinnen immer wieder Wege durch Grafings Abwehr, die sich von ihrer schlechtesten Seite präsentierte. Auch Torhüterin Janine Völkel, die sehr gut aufgelegt war, war oft machtlos angesichts der vielen freien Würfe Taufkirchens. Im Angriff häuften sich die Fehler. Keiner Spielerin gelang es, Ideen zu finden, um erfolgreich abschließen zu können. So musste man zuschauen, wie Taufkirchen auf 7 Tore, zum 14:7 wegzog. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit konnte Grafing zumindest ein paar Tore aufholen, mehr als ein 16:11 war jedoch nicht drin. Frustriert gingen die Spielerinnen in die Kabine, allen war bewusst, dass bei dieser Leistung kein anderer Spielstand verdient gewesen wäre. Trotzdem versuchte Trainerin Martina Broß ihre Mannschaft zu motivieren. Denn dass sie einen Rückstand aufholen kann, hat ihre Mannschaft schon oft genug gezeigt.
Zunächst schien die Ansprache Früchte zu tragen. In den ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit konnte Grafing den Abstand auf bis zu zwei Tore verkürzen (20:18). Doch wie fast immer, wenn es gerade knapp ist, schafft Grafing es nicht, die Nervenstärke zu beweisen und das Spiel zu drehen. Viel mehr schlichen sich nun wieder die Fehler der ersten Halbzeit ins Grafinger Spiel ein, die Taufkirchen auszunutzen wusste. Bis zur 50. Minute konnten die Gastgeber wieder auf den fünf-Tore-Abstand der Halbzeitpause erhöhen (25:20). Grafing konnte dem nun wenig entgegensetzen, der Kader wurde durch die Knieverletzung von Jenny Reimer zudem weiter geschwächt. Die restlichen Spielerinnen fanden keinen Weg zum Durchbruch und mussten letztlich die verdiente 31:24 Niederlage hinnehmen. „Bis auf die beiden Torhüterinnen haben heute alle Spielerinnen unter ihrem Niveau gespielt. Da war es fast egal, wenn ich eingewechselt habe.“, so Trainerin Broß nach dem Partie.
Derzeit befindet sich Grafing als drittletzter auf einem sicheren Abstiegsrang und muss einiges ändern, um diesen noch verlassen zu können.
Es spielten: Janine-Jennifer Völkel und Elisabeth Gschwendtner im Tor, Sophia Werth (1), Franziska Hirtreiter (2), Clara Hipp (2), Sonja Morath, Sara Broß (4/1), Richardis Schurer (7), Charlotte Oslmeier (4), Annika Germer (2), Jenny Reimer (2/1).