Jetzt müssten schon so einige Wunder geschehen, damit die Damen 1 den Verbleib in der Liga noch schaffen können. Die 21:33 Niederlage beim Kissinger SC am vergangenen Samstag besiegelt für die Mannschaft von Martina Broß wohl den Abstieg nach einem Jahr in der Landesliga.

Zunächst fing es für Grafing jedoch gut an. Über das 0:1 gingen die Gäste 3:5 und 7:9 in Führung. In diesen ersten 20 Minuten zeigten Broß’ Spielerinnen durchaus schönen Handball und besonders den Willen zum Sieg. Die Probleme, die die Gegner mit der (so sagt man in Schwaben „ab der Mittellinie angreifenden“) Abwehr hatten, wurden genutzt. Auch im Angriff gelang den Gästen so manch schöne Aktion. Anschließend folgte aber eine zehnminütige Schwächephase Grafings, in der sie das bis dahin ausgeglichene Spiel völlig aus den Händen gaben. Viele technische Fehler, unkonzentrierte Aktionen im Angriff und fehlende Absprache und Konsequenz in der Defensive ermöglichten den Schwaben einen 5:0-Lauf zum Halbzeitstand von 15:10. Auch eine gut aufgelegte Elisabeth Gschwendtner im Tor war oft machtlos bei den vielen freien Würfen Kissings, die Grafings Defensive zuließ.

Der Pausentee Broß’ wurde durch lautstarke Musik übertönt und ist wohl nicht zu den Spielerinnen durchgedrungen. In den letzten Minuten fehlte es ihr spielerisch wie auch mental an allem, was es braucht um so ein wichtiges Spiel zu gewinnen. Dennoch konnten die Spielerinnen ihrer Trainerin Wörter wie „Kampfgeist“, „Siegeswille“ „nicht aufgeben“ von den Lippen ablesen.

Das alles schien jedoch keine Wirkung zu haben. In der zweiten Halbzeit präsentierte sich die Grafinger Mannschaft noch schlechter als schon gegen Ende der ersten Halbzeit. Bälle wurden verloren, die Abwehr hätte auch von sechs Sandsäcken in gelben Trikots besetzt werden können. So viel Gegenwehr gab es seitens Grafing. Die Schwaben, die in der Pause nur den Stimmen ihrer Trainerinnen und nicht den Charts lauschen durften, hatten nun ohne große Mühe die Gelegenheit, die Führung weiter auszubauen. in dieser Phase Beim Stand von 20:12 in der 40. Spielminute war Kissing schon klar auf Siegeskurs. Grafings Offensive, die durch die enge Deckung der Außenspieler durch Kissing selten in den Spielfluss kam, wirkte völlig überfordert. Der Rückraum, der dementsprechend die Verantwortung hätte übernehmen sollen, verweigerte größtenteils leider jeglichen Zug zum Tor. Möglicherweise hat man einigen Spielerinnen das Trainingsdefizit der letzten Wochen angesehen, schließlich haben manche drei Wochen nicht trainiert. Neben den spielerischen Schwächen war Grafing zudem noch jeglicher Siegeswille abzuerkennen. In der zweiten Halbzeit sah man kaum Gegenwehr gegen die drohende Niederlage und den drohenden Abstieg. Zwar zeigte sich in den letzten Minuten ein wenig Besserung im Grafinger Spiel, dies ist jedoch nur noch als Ergebniskosmetik zu werten. die 33:21 Niederlage war angesichts der gezeigten Vorstellung völlig verdient. Der Mannschaft fehlte es spielerisch aber auch mental an allem, was es für den Abstiegskampf braucht.

In den kommenden drei Spielen will sich die Mannschaft wieder von ihrer besseren Seite zeigen. Da der Abstieg quasi besiegelt ist, könnte nun eigentlich frei aufgespielt werden.

Es spielten: Elisabeth Gschwendtner im Tor, Sophia Werth, Franziska Hirtreiter (2), Clara Hipp (1), Sonja Morath, Sara Broß (7/6), Richardis Schurer (7), Nina Richter (1), Annika Germer (1), Jenny Reimer (2).