Nachdem das Handballjahr 2017 mit fünf Niederlagen in Folge für die Damen 1 eher suboptimal begonnen hat, sollte am vergangenen Samstag endlich der erste Sieg her. Das Hinspiel gegen den SV München Laim haben die Grafingerinnen (wie schon so manch andere Partie) mit einem Tor verloren. Aber gibt es nicht sowas wie Heimvorteil? Die Bayern schwören da doch drauf. Also nahm man sich – wie immer – so einiges vor.

Irgendwie lag von Anfang an Hektik in der Luft, auf beiden Seiten. Fehlpässe, Fehlwürfe, Fangfehler, die Strichlisten wären lang geworden. Grafing ging 2:0 in Führung, doch Laim konnte schnell zum 2:2 auszugleichen. Beim Stand von 3:4 ging Laim in Führung. Wer hätte gedacht, dass es ihre einzige bleiben sollte? Niemand! Davon unbeeindruckt legte Grafing einen 5:0 Lauf zum 8:4 hin. Die offensive Abwehr stellte die Gegner anfangs noch vor Probleme und ermöglichte Grafing viele Ballgewinne. Wer hätte gedacht, dass Grafing jetzt die Führung souverän ausbaut? Auch niemand! Stattdessen ließ man in der Abwehr etwas locker und die Laimerinnen konnten wieder Fahrt aufnehmen und aufholen. Mit etwas Glück und viel Lisi im Tor sicherte man sich am Ende zumindest einen zwei-Tore-Vorsprung (13:11). Gerade dank der offensiven Abwehr hätten die Gastgeber deutlich mehr aus diesen 30 Minuten holen müssen. Denn die Münchnerinnen brauchten erst einmal ein paar Minuten um sich daran zu gewöhnen, das hätte man konsequent ausnutzen müssen.

Aber es gab ja noch 30 Minuten, die man mit viel Souveränität und Konsequenz schmücken konnte. Sara legte gleich los und erhöhte zum 14:11. Doch in diesem Durchgang gelang kein Lauf mehr, Laim blieb Grafing auf den Fersen wie gut gelaimte Schuhsohlen (sorry, der musste sein). Lang konnte man sie auf drei Tore fern halten, das war nicht komfortabel – mehr ließen die vielen Fehler und Fehlwürfe auch nicht zu – aber zumindest akzeptabel. 14:11,15:12, 16:13, das war schon okay. Dann bröckelte dieser Vorsprung und Laim kämpfte sich heran. In der 48. Minute dann der schwarz umjubelte und gelb verfluchte Ausgleich zum 19:19. Aber gleich im Anschluss ein Siebenmetertreffer zum 20:19 durch Riki. Das ging in die richtige Richtung, man wollte die Gäste auf keinen Fall nochmal in Führung gehen lassen. Und irgendwie schaffte es Grafing sogar wieder mit drei Toren zum 22:19 in Führung zu gehen, Wie nochmal? Achja, durch die Renn- und Sprungsemmel Sonja, die den Kreis für ein kleines Rückraumwürfchen verlassen hat. Jetzt hätte man mit viel Konzentration und Disziplin den Sack zumachen können. Aber nichts da, Laim kam auf ein unangenehmes 22:21 ran ehe Grafing in der 55. Minute durch Sara das letzte Mal für dieses Spiel zum 23:21 einnetzte. Gab es dann etwa keine Gelegenheiten mehr? Kaum, die meisten Bälle wurden schon davor irgendwie verloren. Gut, dass es den Gegnern ähnlich erging, auch sie trafen eine Minute später das letzte Mal (23:22).

Beide Mannschaften mussten in dieser Zeit mal eine doppelte Unterzahl verkraften, beide Mannschaften konnten aus der Überzahlsituation jedoch keinen richtigen Profit schlagen.

Dann etwa eine Minute vor Schluss DIE Gelegenheit für Grafing um den Sack aber wirklich zuzumachen. Ein Siebenmeter, den aber niemand so recht werfen wollte. Irgendwer musste aber.

Ok, falsche Entscheidung, in jeglicher Hinsicht. Statt dass der Ball souverän ins Tor flog, flog er der gegnerischen Torhüterin ganz liebevoll in die Hände. Dafür flogen auf der Grafinger Auswechselbank dann die Flaschen. Was war das denn? Liebe Laimer, jegliches Bildmaterial dazu gehört zerstört, seid doch so lieb. 😉

So hätte Laim locker noch ausgleichen können und Grafing hätte sich die schmerzlich ersehnten Punkte doch noch teilen müssen. Lange konnten die Grafingerinnen ihre Gegner aufhalten. Der unüberzwingbare Endgegner Laims war an diesem Abend jedoch die Hallensirene. Hach, manchmal klingt sie doch wie Engelschöre.

Nicht konsequent, nicht souverän, nicht schön. Aber wenigstens wieder zwei Punkte!

Es spielten:

Elisabeth Gschwendtner und Evelyn Kaiser im Tor, Franziska Hirtreiter, Munevera Maslic, Clara Hipp (4), Sonja Morath (2), Sara Broß (7/2), Richardis Schurer (6/2), Nina Richter (4), Charlotte Oslmeier, Annika Germer.