Nach drei Siegen im Dezember gingen die Handball Damen des TSV Grafing motiviert in die erste Begegnung im neuen Jahr beim TSV Schleißheim.  Die Gastgeber, die auf eine beachtenswerte Serie von acht Siegen in Folge zurückblicken konnten, befanden sich in der Tabellenspitze. Für die Mannschaft von Martina Broß stand also kein Pflichtsieg im Raum. Viel mehr wollte man sich gut präsentieren und den Favoriten möglichst lange ärgern.

Zunächst sah es auch gar nicht so schlecht aus. Nach 10 Spielminuten, beim Stand von 4:4 waren beide Mannschaften noch auf Augenhöhe. Dann schlich sich jedoch der Fehlerteufel und eine große Portion Pech ins Grafinger Spiel: Viele Bälle wurden leichtfertig verloren und ermöglichten Schleißheim schnelle Tore. Die Abwehr war zu wenig beherzt und ließ die Gegnerinnen zu oft durchbrechen. Die Chancen, die sich im Angriff boten endeten meist an Latte und Pfosten. Grafing fand in dieser Phase weder in der Defensive noch in der Offensive ein probates Mittel um den Anschluss wieder zu finden. Erst nach 17 Minuten fiel das fünfte Tor der Gäste. Schleißheim hingegen traf am laufenden Band. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit stellte die Trainerin die Abwehrformation um. Die offensivere Variante zeigte schnell Wirkung, dennoch gingen die Spielerinnen beim Halbzeitstand von 16:5 mit gesenkten Köpfen in die Kabine.

Broß fand keine positiven Punkte im bisherigen Spiel und mahnte ihre Spielerinnen an, mit mehr Engagement und Willen zu spielen.

Die Ansprache – aber vor allem die Umstellung der Abwehr – zeigte in der zweiten Halbzeit schnell Wirkung. Binnen vier Minuten erzielte Grafing fünf Treffer – genauso viel wie in der kompletten ersten Halbzeit. Durch die offensive Deckung erkämpfte Grafing sich viele Ballgewinne und netzte über Gegenstöße, vor allem durch Sara Broß und Jenny Reimer ein. Tor für Tor kämpften sich die Grafingerinnen ran, das 22:19 von Richardis Schurer markierte den knappsten Rückstand der Partie. Den Schneid ließen sich die Gastgeber jedoch nicht mehr abkaufen. Dies lag aber auch daran, dass Grafing zwar erfolgreich über Konter war, im Positionsangriff jedoch nicht viel gelungen ist. Die 5:1 Deckung der Gegner konnte von Grafing selten überwunden werden.

Dass man in der zweiten Halbzeit viel Moral beweisen hat und diese sogar gewonnen hat, freute die Mannschaft natürlich. Die 31:26 Niederlage war jedoch, betrachtet man die Leistung der ersten Halbzeit, verdient. Nach einer einwöchigen Spielpause beginnt für die Grafinger die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen den TSV Simbach.

Es spielten: Kathrin Goham im Tor, Sophia Werth, Franziska Hirtreiter (2), Clara Hipp (3), Sonja Morath (1), Sara Broß (9), Richardis Schurer (3), Nina Richter (1), Annika Germer (1), Jenny Reimer (6/1).