Zum Rückrundenauftakt haben die Grafinger Handball Damen den TSV Simbach empfangen. An das Hinspiel, das Grafing 21:42 verlor, konnten sich die Spielerinnen von Martina Broß noch schmerzlich erinnern. Vor dem heimischen Publikum wollte man sich auf jeden Fall besser präsentieren. Bis auf Theresa Böttcher und die Langzeitverletzte Caroline Swiderski konnte Broß auf einen vollen, wenn auch teilweise leicht angeschlagenen, Kader zurückgreifen.
Der Beginn der Partie war eher schleppend. Erst in der dritten Minute gelang Nina Richter mit der 1:0 Führung das erste Tor. Grafing gelang es in der Folge sogar, mit drei Toren in Führung zu gehen (6:3 in der 14. Spielminute). Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte Grafings starke Torhüterin Elisabeth Gschwendtner, die fünf freie Torwürfe Rimbachs entschärfte und Grafings Defensive, die sich anfangs noch schwer tat mit den wendigen Simbacherinnen, vom Tor aus dirigierte. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit gewöhnte sich Simbach nun auch an Grafings offensives Deckungssystem und war nun auch erfolgreicher im Abschluss. Nach dem 10:10 Ausgleich folgte mit dem 10:11 der erste Rückstand für Grafing in der 22. Minute. Im Anschluss bekamen die Zuschauer eine sehr torreiche Phase zu sehen, sobald eine Mannschaft in Führung ging, glich die andere postwendend aus. Durch einen Siebenmetertreffer der gut aufgelegten Sara Broß konnte Grafing mit einer 17:16 Führung in die Halbzeitpause gehen.
Broß mahnte ihre Mannschaft zu Geduld im Angriff und warnte vor unüberlegten Aktionen. Die sehr kräfteraubende Abwehr lobte sie und forderte ihren Spielerinnen gleichzeitig weiterhin viel Engagement ab.
In der zweiten Halbzeit ging zunächst der offene Schlagabtausch der letzten Minuten weiter. Keine Mannschaft schaffte es zunächst, sich abzusetzen. Grafing zeigte aber sehr viel Moral und erkämpfte sich in der Folgezeit eine kleine Führung, die bis zur 48. Minute auf vier Tore zum 28:24 ausgebaut werden konnte. Statt diese nun konsequent weiter auszubauen, zeigten die Grafingerinnen wenig Nervenstärke und leisteten sich vermehrt Fehler. So gelang Simbach in der 55. Minute beim 29:29 wieder der Ausgleich. Ausgebremst durch zwei nicht ganz nachvollziehbare Entscheidungen der Schiedsrichter, sah man nun Simbach an sich vorbeiziehen.Aber auch die Knieverletzung von Jenny Reimer noch in der ersten Halbzeit schränkte Trainerin Broß in ihren Wechselmöglichkeiten ein. Die Rückraumspieler bekamen im zweiten Durchgang keine Pause so zerrte das körperlich auf beiden Seiten sehr harte Spiel zunehmend an den Kraftreserven und der Konzentration der Spielerinnen. Den letzten Ausgleich zum 31:31 – einem nicht unverdienten Entstand – erzielte Grafing 30 Sekunden vor Schluss. Leider gelang es den Gastgeberinnen nicht, diesen Stand zu halten oder gar den Ball zu erobern. So musste man zusehen wie Simbach in der letzten Sekunde das Tor zum Endstand von 31:32 erzielte. „Am Ende war es ein bitteres Ergebnis für ein eigentlich gutes Spiel. Ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen, aber so ist Handball nun mal.“, resümierte Trainerin Martina Broß nach dem Spiel. Auch die Spielerinnen ließen die Köpfe nicht lange hängen, haben sie doch gezeigt, dass sie auch gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel gut mithalten können.
Es spielten: Elisabeth Gschwendtner im Tor, Sophia Werth, Franziska Hirtreiter, Munevera Maslic, Clara Hipp (3), Sonja Morath (3), Sara Broß (11/6), Richardis Schurer (8), Nina Richter (1), Annika Germer (1), Jenny Reimer (4/2).