Nach dem Kracher gegen die HSG Neubiberg/Ottobrunn folgte nun am Wochenende das nächste spannende Spiel in der BOL. Die Damen des TSV Allach 09 kassierten im vergangenen Spiel eine herbe Niederlage in Ebersberg und ließen somit die Hoffnungen der Grafinger Damen zusätzlich zur starken Mannschaftsleistung des vorherigen Wochenendes steigen.
Dementsprechend motiviert reiste man zum altbekannten Gegner nach Allach, gegen den man bereits viele enge und aufgeladene Begegnungen ausgespielt hatte.
Den ersten Treffer des Spiels erzielte Grafing und ging damit 1:0 in Führung. Die Damen des TSV Allach fanden anschließend aber wesentlich besser als Grafing in die Partie: Sie erzielten viele Treffer über die schnelle, linke Angriffsseite, die Grafing zu langsam und inkonsequent verteidigte. Auch der Grafinger Angriff agierte zu lasch, da sich die Kompensation der fehlenden Rückraummittespielerin Clara Hipp schwieriger gestaltete als erwartet. Neben Charlotte Oslmeier, die aber angeschlagen nur kurz eingesetzt werden konnte, fanden sich auch Joelle Korhammer, Julia Birkmaier, Annika Germer und Elisabeth Reindl abwechselnd auf dieser Position.
Grafing stand zu nah an der Abwehr, sodass effizientes und erfolgreiches Stoßen kaum möglich war. Zudem hatten die Gegnerinnen so leichtes Spiel in der Abwehr, da Grafing ohne Schwung auf sie zukam und man die Gäste durch recht geringen Aufwand bremsen konnte. Allach im Gegenzug bewegte sich viel im Angriff und zog mit sichtbarer Entschlossenheit durch, sobald es in die Grafinger Abwehr geriet. Das Resultat: Tor oder Strafwurf für Allach.
Dazu gesellte sich dann noch Grafings Steckenpferd: die technischen Fehler und Fehlwürfe. So war es also nicht verwunderlich, dass man nach siebzehn Minuten mit 5:8 zurücklag.
Lukacs Auszeit fruchtete aber, denn Grafing konnte anschließend den Rückstand egalisieren und führte kurz vor der Halbzeitpause sogar kurzweilig mit 13:12.
Doch auch dies brachte die Allacher Damen nicht aus der Fassung. Sie drehten den Spielstand erneut und schickten Grafing mit einem 13:14 in die Kabine.
In seiner Ansprache forderte Trainer Igor Lukac, dass man sich im Angriff mehr bewegen und torgefährlicher werden solle. Auch die bescheidene Chancenverwertung müsse sich verbessern, da man den gegnerischen Torwart ansonsten nur weiter stärken werde. Die Abwehr musste nun ebenso konsequenter agieren und vor allem die clever spielende Nummer 10 der Heimmannschaft durch Manndeckung unter Kontrolle bringen.
Den Grafinger Damen gelang ein guter Start in die zweite Hälfte: Sie drehten den Spielstand erneut und gingen mit 15:14 in Führung. Die defensivere Abwehr mit Manndeckung gegen die Nr. 10 zeugte von Erfolg. Wie bereits die erste Hälfte schon darstellte, schaffte es Grafing aber nicht, Konstanz in ihr Spiel zu bringen, sodass es sich durch zwei ärgerliche Zeitstrafen hintereinander in eine ungünstige Lage manövrierte:
In der so entstandenen vierminütigen Unterzahl leisteten sich die Damen zu überhastete Abschlüsse anstatt die Unterzahl ruhig runterzuspielen, indem man das eins gegen eins und den Freiwurf suchte. Folglich war es für Allach ein Leichtes, wieder die Führung zu übernehmen.
Grafing (v.a. Jenny Reimer) gab aber noch nicht auf und bemühte sich, im Spiel zu bleiben. Die Damen des TSVG mussten sich Torchancen aber wesentlich mühevoller erarbeiten als die Allacherinnen, die bereits nach wenigen Pässen das Tor trafen oder einen Strafwurf (ingesamt neun, die zu 100% verwertet wurden) zugesprochen bekamen.
Zwölf Minuten vor Schluss ließ Grafing dann aber doch abreißen und lag mit 21:24 zurück. Im Handball liefert dieser Stand zu diesem Zeitpunkt normalerweise noch keine Entscheidung. Doch der Wille, die zwei Punkte doch noch mit nach Hause zu nehmen, drückte sich einfach nicht im Spiel der Gäste aus, sodass die folgende Auszeit ohne Wirkung blieb und Allach den Vorsprung auf fünf Zähler erhöhen konnte.
Nachdem sogar die mehrmalige Überzahl von Grafing in der entscheidenden Schlussphase ungenutzt blieb, ging man verdient mit einem 25:30 als Verlierer vom Platz.
Grafing machte insgesamt zu viele technische Fehler, blieb zu ungefährlich/einfältig im Angriff und zu langsam/passiv in der Abwehr…
Nun heißt es Spiel abhaken und das Heimspiel gegen den ESV Neuaubing am kommenden Samstag (17:00 Uhr) ins Auge fassen.
Es spielten:
Caro Swiderski und Janine-Jennifer Völkel im Tor, Julia Gassmann, Franziska Hirtreiter (4/2), Elisabeth Reindl, Charlotte Oslmeier, Sonja Morath (1), Jasmin Lazarus, Sophia Werth, Julia Birkmaier, Joelle Korhammer (4), Nina Richter (3), Jenny Reimer (12/4), Annika Germer (1)