Nach der Niederlage gegen den TSV Vaterstetten in der vorherigen Woche haben die Handball-Damen des TSV Grafing zwar ihren Vorsprung zum Verfolger verspielt, sind aber nach wie vor die einzige Mannschaft, die den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen kann. Einzig einen Patzer darf sich das Team von Trainerin Martina Broß nun nicht mehr erlauben. Bei dem Gegner, der für den ersten Grafinger Ausrutscher verantwortlich war, trat das Groß-Team am Sonntag an. Der ESV Freilassing nutzte damals einen Grafinger Durchhänger aus und gewann das Spiel 39:37. „Am Angriff lag es damals nicht, 37 Tore zu werfen war mehr als in Ordnung. Das Problem war die Abwehr, die 39 Tore kassiert hat.“, so Trainerin Broß vor dem Spiel. Die Mannschaft wollte sich für diese Niederlage unbedingt revanchieren und ging hochmotiviert in das Spiel.
Wie als hätte Grafing nichts aus dem Hinspiel gelernt, startete die Mannschaft auch ins Rückspiel. Die starken Freilassinger Werferinnen wurden zu spät bekämpft und die Anspiele an den Kreis konnten wiederholt nicht unterbunden werden. Durch Tore vor allem von Clara Hipp und Richardis Schurer blieb Grafing zunächst zwar im Spiel, insgesamt wurden aber zu wenig freie Würfe auf das gegnerische Tor verwandelt. So war Grafing nach 12 Spielminuten und einem Stand von 6:12 etwas ratlos und wusste nicht so recht was gerade geschah. Bis zur Halbzeit konnte sich Grafing zwar noch ein bisschen rankämpfen, mehr als ein 13:17 gelang ihnen nicht. Unzufrieden und frustriert gingen die Spielerinnen in die Kabine. Die Kritikpunkte von Trainerin Broß waren für keine Spielerin überraschen, jeder war bewusst, was falsch gemacht wurde. Dennoch zeigte die Ansprache wohl Wirkung, die Mannschaft trat nun wie ausgewechselt auf. Die Vorgabe war, den 4-Tore Rückstand in maximal fünf Minuten auszugleichen, schon nach 3 Minuten stand es 17:17 und die Grafinger Mannschaft wusste, dass es für sie noch einiges zu holen gab. Konsequent wurde nun schnell nach vorne gespielt um die konditionellen Probleme der Kontrahenten auszunutzen. Auch in der Defensive hatte man Freilassing jetzt besser im Griff. So konnte Grafing in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs zehn Tore erzielen und Freilassing nur zwei (19:23). Auch eine Manndeckung auf Richardis Schurer nützte den Gastgeberinnen nicht viel. Die starken Sara Broß und Jenny Reimer fanden so immer wieder Lücken in der Abwehr und kamen zum Torerfolg. Am Ende ein umjubeltes 36:30 für Grafing. „Das Spiel als ganzes zu bewerten ist schwierig, die beiden Halbzeiten waren komplett unterschiedlich. Am Ende hat man der Mannschaft aber den Siegeswillen angesehen, den ich in der ersten Halbzeit noch vermisst habe.“, kommentiert Martina Broß das Spiel.
Für Grafing stehen noch vier Partien aus. Das nächste am 19.03. um 17:15 in heimischer Halle gegen den vorletzten aus München-Laim. Diese sind aber nicht zu unterschätzen, da sie im Abstiegskampf mit einigen starken Spielerinnen aus der ersten Mannschaft, die in der Landesliga spielt, unterstützt werden.
Es spielten: Caroline Swiderski im Tor, Sophia Werth (1), Franziska Hirtreiter (1), Clara Hipp (6), Sara Broß (9), Richardis Schurer (8/1), Nina Richter (1), Theresa Böttcher (1), Jenny Reimer (9/1).