Nach dem ersten Sieg der Landesligasaison in der vergangenen Woche konnten die Handballdamen des TSV Grafing nun auch die ersten Punkte in der heimischen Halle gewinnen. Die Partie gegen den TSV Wertingen endete 29:18.

Es war ein Duell zweier Aufsteiger – der Gastgeber Grafing konnte aus fünf Spielen zwei Punkte verbuchen, die Gäste aus Wertingen waren noch punktlos nach Grafing angereist. Der Mannschaft von Martina Broß war die Bedeutung eines Spiels gegen einen Tabellennachbarn bewusst. „Solche  Begegnungen können auch am Ende der Saison noch wichtig sein“, so Broß noch vor dem Spiel zu ihrer Mannschaft. Jedoch war den Grafingern auch bewusst, dass sich auch die Schwaben Chancen auf ihre ersten Punkte ausrechneten.

Mit 12 Spielerinnen konnte Broß auf einen vergleichsweise großen Kader zurückgreifen. Einige Spielerinnen wie Sara Broß und Clara Hipp waren jedoch aufgrund von Verletzungen noch angeschlagen, so dass erst getestet werden musste, wie weit diese belastbar waren.

Die Begegnung war bis zur 12. Minute ausgeglichen. Das erste Tor erzielten die Gäste aus Wertingen, Grafing glich aber umgehend aus. Die Zeitstrafe für die Gäste beim Stand von 6:6 nutzten die Grafingerinnen jedoch für einen Lauf, der in nur drei Minuten zum 10:6 für Grafing und einem Eingreifen des gegnerischen Trainers durch ein Timeout führte. Grafing ließ sich davon aber nicht beeindrucken und spielte weiterhin mit viel Tempo und Spielfreude nach vorne. Der Rückraum um Sara Broß, Jenny Reimer und Richardis Schurer erzielte schöne Tore und konnte so die Führung weiter ausbauen. Ein Garant dafür war diesmal die Grafinger Abwehr, die vor allem noch in den ersten Partien der Saison ihre Landesligatauglichkeit missen ließ. Wie auch schon in der vorigen Woche bekam man nun endlich Zugriff auf die Gegner und ließ wenige Chancen zu. Auch Caroline Swiderski im Tor entschärfte einige Würfe der Gegnerinnen, so dass diese in der ersten Halbzeit nur 10 Tore werfen konnten, während Grafing 17 Treffer verbuchen konnte. Der Tenor der Halbzeitansprache war klar: Weiter schnell nach vorne spielen, in der Abwehr um jeden Ball kämpfen und auf keinen Fall zu leichtsinnig werden. Leider schlich sich im Angriffsspiel zu viel Hektik ein, die Spielerinnen wollten die Führung nun mit Gewalt weiter ausbauen und vergaben viele Chancen. Einzig der Abwehr war es zu verdanken, dass die schlechte Chancenverwertung dennoch zu einer Ausweitung der Führung führte. Über sieben Minuten musste Torhüterin Swiderski nicht hinter sich greifen, bis Wertingen den ersten Anschlusstreffer der Halbzeit erzielte. Zu diesem Zeitpunkt war Grafing jedoch schon mit zehn Toren in Führung (21:11). Zwar konnte die Unkonzentriertheit im Angriffsspiel nicht ganz abgelegt werden, dennoch sahen die Zuschauer auch schöne Akionen: Außenspielerin Nina Richter bewies sich einmal mehr als sichere Schützin und auch Spielmacherin Clara Hipp zeigte nach ihrer Verletzungspause, dass sie eine wichtige Stütze für ihre Mannschaft ist. Der Endstand von 29:18 war – betrachtet man die Chancenauswertung und die überraschend schlechte Siebenmeterquote von nur 25% – zwar nicht vollsten Zufriedenheit für Grafings Trainerin Broß. Die Freude über den Sieg überwog jedoch: „Es tut gut, mal wieder mit viel Abstand zu gewinnen und die klar überlegene Mannschaft zu sein, die positive Stimmung der letzten beiden Spiele wollen wir auch mit ins schwere Auswärtsspiel gegen die HG Ingolstadt am Samstag mitnehmen.“

Es spielten: Caroline Swiderski im Tor, Sophia Werth (2), Franziska Hirtreiter (1), Joelle Korhammer, Clara Hipp (3), Sonja Morath (1), Sara Broß (6/1), Richardis Schurer (5), Charlotte Oslmeier, Nina Richter (5), Theresa Böttcher, Jenny Reimer (6).

                                                                                                                                                        RS