Nach dem Gewinn der oberbayerischen Meisterschaft gewannen die Grafinger Handball-Damen am vergangenen Samstag auch noch die Endrunde des Bezirkspokal Oberbayern. Zwei glanzlose Siege bescherten dem Team von Trainerin Martina Broß das sogenannte „Double“.
Das Vorrundenspiel hatte es schon in sich. Mit dem TSV Unterhaching stand Grafing nicht nur dem aktuellen Pokalsieger sondern auch dem Meister der Bezirksliga gegenüber. Beide Mannschaften konnten sich also mit einem weiteren Titel schmücken.
Die Partie startete sehr torarm, nach 10 Minuten konnte Grafing lediglich 2:1 führen, bis die Gäste einen guten Lauf hatten, und sich bis zur Halbzeit auf 13:7 absetzen konnten. Auf beiden Seiten konnten sich vor allem die Torhüterinnen mit guten Paraden beweisen. Mit dem Ziel, den Vorsprung weiter auszubauen, gingen die Bärenstädterinnen in die zweite Halbzeit. Zunächst schien dieser Plan auch aufzugehen, doch Unterhaching gab nicht auf und kämpfte sich heran. Auf Grafings Seite zeigen sich viele hektische und unkonzentrierte Aktionen, die nicht zum Torerfolg führten, sodass die Gastgeberinnen auf zwei Tore herankamen (19:17). In der Schlussphase zeigte Grafing endlich Siegeswillen und konnte die Führung wieder ausbauen. Am Ende ein wenig umjubelter Sieg von 23:19.
In der Pause konnte Grafing dann die zwei möglichen Finalgegner, PSV München und den SB Chiemgau/Traunstein beobachten. Erstgenannten kannte man sehr gut aus der Liga, Zweiter war Grafing völlig unbekannt. PSV München konnten dieses Spiel gewinnen, sodass sich diese beiden Mannschaften zum dritten Mal in dieser Saison entgegenstanden, in der Liga konnte Grafing beide Partien für sich entscheiden. Beiden Mannschaften merkte man an, dass ihnen schon ein Spiel in den Knochen steckte und dass sie sich nach der Saisonpause sehnten. In der ersten Halbzeit konnte sich keine der Mannschaften absetzen, man sah einen schnellen Schlagabtausch mit vielen Führungswechseln. Beim Stand von 16:16 trennten sich die Mannschaften in die Halbzeit. Grafing erwischte den deutlich besseren Start in die zweite Hälfte und konnte sich auf bis zu vier Tore absetzen (24:20). Bei Grafing war die fehlende Konzentration deutlich zu sehen, freie Würfe wurden leichtsinnig vergeben und somit die Chance auf eine Vorentscheidungs verpasst. Denn auch die Münchnerinnen wollten nicht aufgeben und kämpften sich immer wieder heran. Durch zwei tolle Gegenstöße von Sara Broß konnte die Partie zwei Minuten vor Schluss entschieden werden.
Insgesamt zwei wenig souveräne Siege, den Wanderpokal nahmen die Spielerinnen trotzdem lautstark umjubelt entgegen. Trainerin Broß sah den Auftritt ihrer Mannschaft recht gelassen: „Man hat ihnen angesehen, dass die Luft raus war. Die Endphase der Saison war sehr anstrengend und kräftezerrend, die Konzentration nach dem Meisterschaftsspiel gegen Neuaubing/Dachau hochzuhalten war schwer. Es war kein Muss für uns sondern lediglich das I-Tüpfelchen auf einer genialen Saison, die wir nie vergessen werden.“ Grafing verabschiedet sich jetzt in eine verdiente Pause bevor im Juni mit der Vorbereitung auf die erste Landesliga-Saison beginnt.
Es spielten:
Caroline Swiderski im Tor, Sophia Werth, Franziska Hirtreiter, Clara Hipp (4),Sonja Morath (2), Sara Broß (17/2), Richardis Schurer (13/5), Nina Richter (6), Theresa Böttcher  (1), Annika Germer (3), Jenny Reimer (8/4).